Kapazitätsabbau von Krankenhausbetten ändert nichts an Mangel an Pflegekräften – Barbara Stamm widerspricht AOK-Chef Helmut Platzer

Dienstag, 27.02.2018


MÜNCHEN.                Landtagspräsidentin Barbara Stamm ist überrascht von der Auffassung des scheidenden Vorsitzenden der AOK Bayern, Helmut Platzer, es gäbe zu viele Krankenhaus-Betten:

„Ich hätte mir vom scheidenden AOK-Vorsitzenden Helmut Platzer, der sich große Verdienste erworben hat, gewünscht, dass er zum Abschied eine hoffnungsvollere Botschaft für die Pflegekräfte in unserem Land ausgesandt hätte. Seine Auffassung, weniger Krankenhaus-Betten würden den Mangel an Pflegekräften beheben, geht an der Problematik leider vorbei. Zunächst einmal gibt es nicht zu viele Krankenhaus-Betten in Deutschland. Zudem ist es unsere Aufgabe, Kapazitäten für Notfälle vorzuhalten, etwa im Falle schwerer Infektionswellen oder großen Unglücksfällen, um eine optimale Versorgung der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Darüber hinaus halte ich es für einen Trugschluss, dass wir nach einem weiteren Abbau der Zahl der Krankenhaus-Betten keinen Mangel an Pflegekräften mehr hätten, wie Herr Platzer das formuliert hat. Pflege ist auch auf Sozialstationen, in Altenheimen und vielen anderen Bereichen unseres Lebens notwendig. Der Bedarf wird eher wachsen.
Es sollte es uns darum gehen, den Dienst, der am Menschen direkt geleistet wird, stärker zu honorieren. Unserer Gesellschaft würde es gut zu Gesicht stehen, Pflegekräfte viel mehr wertzuschätzen und neue Anreize für den Pflegeberuf zu bieten. Keinesfalls dürfen Beurteilungen zum Gesundheitswesen, wie wir sie gesehen haben, auf dem Rücken von Pflegekräften ausgetragen werden.“ /ap





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