Sankt Petersburg, Lettland und Litauen

Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags auf Reisen

Sonntag, 26.05.2019

MÜNCHEN. Der Ausschuss für Bildung und Kultus des Bayerischen Landtags besucht vom 26. Mai bis 31. Mai 2019 Sankt Petersburg, Lettland und Litauen. Mit der Auswahl der Ziele – Russland auf der einen, zwei baltische Staaten auf der anderen Seite – möchte der Ausschuss nachvollziehen, wie unterschiedlich sich die Schulen in den Regionen nach dem Wiedererlangen der Unabhängigkeit 1991 entwickelt haben.

Die Abgeordneten wollen unter anderem die Deutsche Schule Sankt Petersburg (DSP) besuchen, die im September 2009 als deutsch-russische Begegnungsschule gegründet wurde. Die DSP wird von der Bundesrepublik Deutschland gefördert und über die Zentralstelle für das Auslandschulwesen (ZfA) aktiv unterstützt. Sie ist zudem Mitglied der Partnerschulen (PASCH), die durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland zusätzlich gefördert werden. Auch ein Besuch der traditionsreichen, im Jahr 1709 gegründeten, weiterführenden Petrischule in der Stadt Sankt Petersburg steht auf dem Programm. Sie zeichnet sich heute durch einen besonders intensiven Deutschunterricht aus. Bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs war die Unterrichtssprache Deutsch, wurde dann aber auf Grund der damaligen politischen Spannung zwischen Deutschland und Russland auf Russisch umgestellt, die deutsche Sprache verblieb aber weiterhin einer der Schwerpunkte der Schule. Darüber hinaus wollen die Abgeordneten die Zusammenarbeit bayerischer und russischer Archive insbesondere für den Bereich der Erinnerungsarbeit vertiefen.

Die baltischen Staaten Lettland und Litauen wurden 1991 nach 51 Jahren unter sowjetischer Herrschaft unabhängig. Gerade der Bildungsbereich wurde stark von dem Regime der Sowjetunion geprägt, sodass hier in den letzten Jahrzehnten große Umgestaltungen stattfanden. Vorgesehen ist, in beiden Parlamenten Mitglieder der jeweiligen Bildungsausschüsse zu treffen.

Ein weiterer Programmpunkt ist das Staatliche Deutsche Gymnasium Riga, in dem die Schüler das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz ablegen können. Schwerpunkt in Vilnius wird die Erwachsenenbildung sein. Beim Gesetz über die nichtformale Erwachsenen-bildung der Republik Litauen gibt es eine Parallele zum Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags, der zum Ende der vergangenen Wahlperiode die Novellierung des Erwachsenen-bildungsförderungsgesetzes auf den Weg gebracht hat. Zudem sollen Gespräche mit Vertretern der Deutsch-Baltischen Handelskammer stattfinden, die Standorte sowohl in Riga als auch in Vilnius hat und gute Beziehungen zu Bayern pflegt./zg

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