Landtag bekommt einen „Weiße-Rose-Saal“
Dienstag, 04.05.2021
- Im Bayerischen Landtag wird ein Saal zum Gedenken an die Mitglieder der Weißen Rose umbenannt.
- Anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl (9. Mai 1921) wird am 10. Mai 2021 am Eingang zu Saal 3 des Maximilianeums eine entsprechende Tafel enthüllt.
- Landtagspräsidentin Ilse Aigner betont, wie wichtig das Gedenken gerade in der aktuellen Zeit ist: „Wer sich im Kontext von Corona und Impfen als „Anne Frank“ oder „Sophie Scholl“ aufspielt, macht sich der Holocaust-Relativierung schuldig.“
MÜNCHEN. Das Präsidium des Bayerischen Landtags hat entschieden, einen Saal zum Gedenken an den Widerstand gegen das NS-Regime umzubenennen. Der bisherige Saal 3 des Maximilianeums wird nach dem Vorschlag von Landtagspräsidentin Ilse Aigner anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl in „Weiße-Rose-Saal“ umbenannt.
Saal 3 im Maximilianeum wird künftig „Weiße-Rose-Saal“ heißen und damit an die Gruppe um Sophie Scholl, Hans Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf erinnern – stellvertretend für verschiedene Widerstandsgruppen im Dritten Reich. Eine entsprechende Gedenktafel am Eingang des Saals wird am 10. Mai 2021 enthüllt werden.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner: „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass wir am entscheidenden Ort der Demokratie in Bayern – dem Bayerischen Landtag – an den Widerstand gegen das NS-Regime erinnern. Denn auch aktuell zeigt sich, dass wir das Versprechen „Nie wieder!“ nicht einhalten konnten: Extremismus und Antisemitismus nehmen zu. Antidemokratische Thesen tauchen auch im Zusammenhang mit dem Protest gegen die Corona-Maßnahmen immer wieder prominent auf. Am 100. Geburtstag von Sophie Scholl muss klar sein: Wer sich in diesem Kontext als „Sophie Scholl“ oder „Anne Frank“ aufspielt, macht sich der Holocaust-Relativierung schuldig.“
Die Gedenktafel wird am 10. Mai 2021 um 13.30 Uhr im Beisein des Präsidiums im Bayerischen Landtag enthüllt.
(CK)