Landtagspräsidentin gedenkt der Befreiung des KZ Dachau

Donnerstag, 29.04.2021

  • Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat beim Stillen Gedenken der Befreiung des KZ Dachau vor 76 Jahren gedacht.
  • Gemeinsam mit dem KZ-Überlebenden Abba Naor, dem Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, und Landtagsvizepräsident Karl Freller als Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten legte sie einen Kranz nieder.
  • Bei ihrer Rede sagte die Präsidentin des Bayerischen Landtags: „Wer einer Ideologie anhängt, die im Kern auf eine Entmenschlichung von Politik abzielt, hat in einer freiheitlichen Demokratie keinen Platz.“

DACHAU.        Am 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau hat die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, vor Ort der Opfer gedacht. Bei ihrer Rede im Beisein des KZ-Überlebenden Abba Naor mahnte sie: „Wenn Menschen in Bedrängnis geraten und unsere Werte verletzt werden, müssen wir uns mit starker Stimme für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte erheben.“

Bei dem Stillen Gedenken gemeinsam mit dem KZ-Überlebenden Abba Naor, dem Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, sowie dem Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, hat Landtagspräsidentin Aigner an die mehr als 200.000 Gefangenen erinnert, von denen mindestens 41.500 ermordet wurden oder an den Folgen der Haft starben. Das KZ Dachau habe Hitler und den Nationalsozialisten als Modelllager gedient: „Wo 1923 noch der erste Putschversuch missglückte, wurden wieder Grenzen ausgetestet – mit dem Ergebnis: Es gab keine mehr.“

Die Präsidentin des Bayerischen Landtags kritisierte unter anderem zunehmenden Extremismus und gewaltbereiten Hass gegen Minderheiten als das Gegenteil des Gelübdes „Nie wieder!“: „Das Gegenteil von „Nie wieder!“ ist es auch, wenn radikal Rechte wieder in deutschen Parlamenten sitzen“, so Aigner. „Ich habe mich jedenfalls der Wehrhaftigkeit gegen diese Radikalität verschworen.“

Mit Blick auf Verschwörungslegenden, die oftmals von Antisemitismus geprägt seien und derzeit immer mehr Anhänger fänden, betonte die Präsidentin des Bayerischen Landtags im Beisein des KZ-Überlebenden Abba Naor: „Auch, wer sich im Kontext Corona und Impfen einen gelben Stern anheftet, sich als „Anne Frank“ oder „Sophie Scholl“ aufspielt, macht sich der Holocaust-Relativierung schuldig.“

Das Gedenken zum 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers findet wegen der Pandemie vor allem in digitaler Form Niederschlag. Einzige Präsenzveranstaltung vor Ort war das Stille Gedenken, das aufgrund der Maßnahmen gegen das Coronavirus ohne Publikum stattfand.

Fotos des Gedenkaktes in Dachau zur freien Verwendung finden Sie auf unserer Homepage unter www.bayern.landtag.de/aktuelles/presse/pressefotos.

(CK)

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