Abschied von früherer Landtagspräsidentin Barbara Stamm

  • Mit einem Pontifikalrequiem und Trauerstaatsakt hat Bayern Abschied von seiner ehemaligen Landtagspräsidentin Barbara Stamm genommen.
  • Stamm war vergangene Woche mit 77 Jahren nach längerer Krankheit in Würzburg verstorben.
  • Zu dem Trauerstaatsakt im Würzburger Dom hatte Landtagspräsidentin Ilse Aigner geladen.
  • Landtagspräsidentin Aigner: „Barbara Stamms Herzenswärme und ihr unerschütterlicher Optimismus haben Licht ins Dunkel gebracht und Zuversicht geschenkt.“

 

MÜNCHEN.       Mit einem Pontifikalrequiem und Trauerstaatsakt im Würzburger Dom hat Bayern Abschied von seiner ehemaligen Landtagspräsidentin Barbara Stamm genommen. Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt sowie die Kinder Stamms sprachen Gedenkworte und Nachrufe für die Verstorbene. Hauptzelebrant des Gottesdienstes war Bischof Dr. Franz Jung.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner sagte in ihrer Trauerrede: „Barbara Stamm war Zeit ihres Lebens eine Kämpfernatur. Sie ließ sich nicht unterkriegen. Sie kämpfte! Lange gegen ihre Krankheit. Und noch viel länger für andere Menschen, besonders für Kinder, sozial Schwache und Menschen mit Behinderung. Barbara Stamm – sie war und sie bleibt für mich: eine bayerische Löwin!“

Aigner ging auf Stamms schwierige Kindheit ein und betonte: „Ihr Verständnis für die Sorgen und Nöte der Menschen, aber auch ihre Stärke und Durchsetzungskraft – all das lag tief in ihr selbst begründet. Barbara Stamm hat früh gelernt zu kämpfen!“

Im Rückblick auf die Anfänge von Stamms politischer Karriere in den Siebzigerjahren zeigte sich Aigner beeindruckt von der Durchsetzungskraft der Ausnahmepolitikerin in einem männerdominierten Umfeld: „Sie hat die Muster aufgebrochen und hat sich ihren Platz in der ersten Reihe erobert, mit viel Leidenschaft, mit viel Sachverstand und vor allem mit großer Hartnäckigkeit. […] Ich will festhalten – stellvertretend für die Generation, die ihr nachfolgte, für junge Frauen: Barbara Stamm war immer ein Vorbild und bleibt es – besonders für uns Frauen!“

Aigner hob die Verdienste Stamms für die bayerische Volksvertretung hervor: „42 Jahre Mitglied des Bayerischen Landtages! Und davon 10 Jahre seine Präsidentin! Auch da ist die Liste ihrer Verdienste lang, ich will nur einige nennen. Sie hat den Bayerischen Landtag, der von hohen Mauern umgeben ist, geöffnet für die Bürgerinnen und Bürger. Sie hat das Hohe Haus zu einem Ort der Begegnung gemacht. Damit hat sie unserer parlamentarischen Demokratie einen unschätzbaren Dienst erwiesen! Und sie hat dafür gesorgt, dass der Bayerische Landtag ein Ort der Debatte ist. Natürlich damals im Plenum, aber auch indem sie immer wieder brisante Themen aufgegriffen hat.“

Auch die zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten Stamms – unter anderem für die Lebenshilfe Bayern, die bayerischen Volkshochschulen, die CARITAS, die Brustkrebs-Patientinnen-Initiative mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e. V. - würdigte Aigner und sagte in diesem Zusammenhang: „Barbara Stamms Herzenswärme und ihr unerschütterlicher Optimismus haben Licht ins Dunkel gebracht und Zuversicht geschenkt.“

An dem Trauerstaatsakt nahmen neben Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Ministerpräsident Dr. Markus Söder und dem Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt auch zahlreiche andere Gäste aus Politik und Gesellschaft teil, unter anderem Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, die ehemalige Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth, NRW-Landtagspräsident und Vorsitzender der Landtagspräsidenten-Konferenz André Kuper, der frühere hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, die früheren bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber und Dr. Günther Beckstein, der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück sowie zahlreiche Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung.

Die musikalische Gestaltung des Pontifikalrequiems übernahmen Domkapellmeister Alexander Rüth, Sopranistin Maria Bernius, der Würzburger Domchor, das Bayerische Staatsorchester sowie Domorganist Prof. Stefan Schmidt. Im Zentrum stand das d-Moll Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart.

Der Trauerstaatsakt wurde live im Bayerischen Fernsehen übertragen.

Vor dem Staatsakt konnten die Bürgerinnen und Bürger im Würzburger Dom am Sarg von Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm in Stille Abschied nehmen.

 

Pressefotos zur Berichterstattung über den Trauerakt können heruntergeladen werden unter: www.bayern.landtag.de/aktuelles/presse/pressefotos/

 

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