Die Gewinner des Bayerischen Integrationspreises 2022 stehen fest

  • Aus insgesamt 46 Bewerbungen für den Bayerischen Integrationspreis bestimmte eine unabhängige Jury des Bayerischen Integrationsrates drei Preisträger.
  • Das Motto des Preises lautete in diesem Jahr: „Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!“
  • Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und die Bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer werden die Preise am 6. Mai 2022 im Maximilianeum überreichen.

MÜNCHEN.        Die Gewinner des diesjährigen Integrationspreises stehen fest: Drei Projekte, die sich in besonderer Weise für die Gesundheit von Menschen mit Migrationsgeschichte in Bayern einsetzen, wurden von der unabhängigen Jury des Bayerischen Integrationsrates ausgewählt. Die Jury-Mitglieder haben entschieden, in diesem Jahr einen 1. Preis und zwei 2. Preise zu vergeben. 46 Projekte hatten sich für den diesjährigen Integrationspreis beworben. Die Bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer, Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und Landtagspräsidentin Ilse Aigner werden die Preise am 6. Mai 2022 im Bayerischen Landtag überreichen. Der Bayerische Integrationspreis 2022 ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert.

Die Preisträger des Integrationspreises 2022 sind:

1. Preis (3.000 Euro): EineWelt-Hebammen, Regensburg
Projektträger: EineWelt-Hebammen / Projektverantwortliche: Elfriede Schütz
Schwangere Frauen sind eine besonders vulnerable Gruppe unter den Geflüchteten, die häufig neben der medizinischen Versorgung auch emotionale Unterstützung benötigen. In der Ankereinrichtung Regensburg und diversen Gemeinschaftsunterkünften betreuen sechs freiberufliche Hebammen geflüchtete Frauen und ihre Kinder. Sie bieten dort eine wöchentliche Hebammensprechstunde und eine aufsuchende Wochenbettbetreuung an und informieren über Schwangerschaft, Geburt, Versorgung von Babys und Verhütung. Außerdem vernetzen sie die Frauen mit weiteren Kooperationspartnern im sozialen und medizinischen Bereich. Das Projekt wurde von den Hebammen 2015 initiiert und seitdem mit sehr viel Engagement und viel ehrenamtlichem Einsatz fortgeführt. Sie tragen dafür Sorge, dass sprachliche, kulturelle und psychologische Barrieren überwunden werden und konnten mittlerweile ca. 800 geflüchteten Frauen weit über eine normale Hebammentätigkeit hinaus Unterstützung geben und Stabilität vermitteln.

2. Preis (1.500 Euro): Therapeutische Angebote für Flüchtlinge (TAFF), Nürnberg
Projektträger: Diakonisches Werk Bayern / Projektverantwortliche: Dr. Astrid Utler, Prof. Dr. Stefan Schmid
Das Projekt existiert seit 2014 an mittlerweile 10 Standorten in ganz Bayern. Vorzugsweise in ländlichen und kleinstädtischen Strukturen werden Kontakt- und Koordinierungsstellen etabliert, die Anlaufstelle für traumatisierte und psychisch erkrankte Geflüchtete sind sowie für alle, die mit ihnen in Kontakt stehen: niedergelassene Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Ehrenamtliche, Hausärzte, Behörden, Erzieherinnen und Erzieher. Niederschwellige erste Angebote wie individuelle Beratung und stabilisierende Interventionen durch die TAFF-Berater und -Beraterinnen werden ergänzt durch spezifische Gruppenangebote und die Zusammenarbeit mit Beratungs- oder Gesundheitseinrichtungen. Ziel des Projekts ist die nachhaltige Öffnung des lokalen Versorgungssystems im Bereich psychischer Gesundheit für Geflüchtete.

Ebenfalls 2. Preis (1.500 Euro): SoulTalk, Geldersheim/Würzburg
Projektträger: Kongregation der Schwestern des Erlösers / Projektverantwortliche: Hannah Zanker, Laura Schrappe
Viele Geflüchtete kommen mit enormen psychischen Belastungen nach Deutschland. Das Projekt SoulTalk funktioniert durch gemeinsame Sprache und gemeinsame Fluchterfahrungen. Im Anker Geldersheim und der Teilgemeinschaftsunterkunft Würzburg bieten geschulte Geflüchtete den neu angekommenen Geflüchteten psychosoziale Beratungsgespräche an – und das in der Muttersprache. In Einzelgesprächen, aber auch Gruppenmodulen werden Probleme benannt und Strategien entwickelt, um mit der Situation besser umgehen zu können. Für die Betroffenen ist es oft schon hilfreich, vermittelt zu bekommen: Wir hören zu. Wir verstehen dich. Du bist nicht allein.

/ PR

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