„Die Zeitenwende muss auch in der Landwirtschaftspolitik stattfinden!“

Landtagspräsidentin Ilse Aigner beim Bayerischen Landfrauentag

  • Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eine Zeitenwende auch in der Landwirtschaftspolitik gefordert.
  • Gerade vor dem Hintergrund des Krieges, in dem Putin auch den Weizen als Waffe benutze, sprach sich Aigner für eine stärkere Wertschätzung von Lebensmitteln aus.
  • In ihrer Rede auf dem Landfrauentag im niederbayerischen Tiefenbach würdigte sie zugleich die Leistungen der Landfrauen als Gestalterinnen der ländlichen Räume.  

MÜNCHEN.       Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat beim Landfrauentag des Bayerischen Bauernverbandes zum Thema „Blick durchs Schlüsselloch Richtung Zukunft“ gesprochen.  In ihrer Festrede verband sie die aktuellen Krisen – Corona und den Krieg in Europa – mit den aktuellen Fragen der Landwirtschaftspolitik und den Leistungen der Landfrauen. Der diesjährige Landfrauentag wurde vom Kreisverband Passau im niederbayerischen Tiefenbach ausgerichtet.

Vor den Landfrauen hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner den Zusammenhang zwischen dem Krieg in Europa und den aktuellen Fragen der Landwirtschaftspolitik herausgestellt.
Es zeige sich ganz klar: „Putin hat einen Angriffskrieg befohlen auf die Ukraine, ein freies und demokratisches Land. Entgegen aller fadenscheinigen Lügengeschichten, die er verbreitet: Er hat den Krieg befohlen, gerade weil die Ukraine ein freies und demokratisches Land ist. Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, es hat ihn nie bedroht. Nein, Putin fühlt sich von der Demokratie bedroht!“ Deshalb sei entscheidend: „Wir dürfen ihn nicht gewinnen lassen. Nicht in Gleichgültigkeit abdriften. Nicht irgendwie Verständnis zeigen für seine Motive. Nicht seiner Demokratieverachtung auf den Leim gehen“, so Aigner. Schließlich hoffe Russlands Präsident auf soziale Verwerfungen bei uns: „Er hofft doch darauf, dass sie unsere Demokratie ins Wanken bringen!“

Der Krieg in der Ukraine bringt aus Sicht der früheren Bundeslandwirtschaftsministerin aber auch internationale Marktverwerfungen mit sich, denn „eine der Kornkammern Europas wird nicht befüllt werden können, wie wir es gewohnt sind“, so Ilse Aigner. Für sie ist klar: „Putin nimmt die ganze Welt in Haftung für seinen Angriffskrieg.“ Das sei seine Absicht. „Er nimmt Hungertote und weitere Flüchtlingswellen in Kauf. Er will die Welt destabilisieren. Bombenterror reicht ihm nicht. Es ist abscheulich, wie der Despot auch noch den Weizen als Waffe benutzt!“

Auch deshalb forderte Ilse Aigner vor den Landfrauen Änderungen in der Landwirtschaftspolitik: „Die Zeitenwende muss auch in der Landwirtschaftspolitik stattfinden!“ Flächenstilllegungen seien der falsche Weg, es gehe auch um effiziente Landwirtschaft. „Und wäre es nicht sinnvoller, unsere Bauernfamilien in Deutschland, in Bayern, zu fragen: Sagt mir, was Ihr braucht, damit Ihr unsere Ernährung sichern könnt!“

Aigner appellierte – nicht nur mit Blick auf die aktuellen Krisen – dafür, die Wertschätzung für Lebensmittel stärker in den Fokus zu rücken. „In ihnen stecken viele wertvolle Ressourcen“, deshalb sei jeder gefragt und gefordert: „Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und Ressourcen zu schonen: Deshalb ist es richtig, sich auf die gesamte Kette von der Landwirtschaft über die Industrie und den Handel bis hin zum Verbraucher oder Großverbraucher zu konzentrieren. Auf allen Stationen fallen Lebensmittelabfälle an. Auf allen Stationen können wir besser werden.“

Am Ende ihrer Festrede dankte Aigner den Landfrauen für ihre Leistungen und würdigte ihr Engagement. Sie könnten mit großem Selbstbewusstsein vorangehen, denn: „Sie sind prägende Kraft unserer Heimat. Sie bereichern unser Land, sie sind Gestalterinnen der ländlichen Räume“, so Aigner. Durch ehrenamtliches Engagement „füllen Sie den ländlichen Raum mit Leben und geben Halt. Sie sind das Rückgrat des ländlichen Raumes.“ Zugleich seien die Landfrauen einer der größten Bildungsträger im Land. “Und sie beeindrucken nicht durch kluges Daherreden – Sie beeindrucken, indem Sie Kluges tun.“

Landtagspräsidentin Ilse Aigner war von 2008 bis 2013 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und war und ist den Bäuerinnen und Bauern in all ihren Ämtern und Funktionen eng verbunden.

(CK)

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