Ilse Aigner hat Vortragsreihe „Demokratie im Abwehrmodus – Bayern im Krisenjahr 1923“ eröffnet

  • Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat mit ihrer Rede den Auftakt zur Vortragsreihe der Staatlichen Archive Bayerns gemacht. 
  • Am 9. November 1923 jährt sich zum 100. Mal der Versuch Adolf Hitlers, die erste Demokratie auf bayerischem und deutschem Boden gewaltsam zu beenden.
  • Landtagspräsidentin Ilse Aigner: „Die erste deutsche Demokratie war nicht wehrhaft genug. Bei der zweiten ist es an uns, sie zu bewahren.“

MÜNCHEN.   „Demokratie im Abwehrmodus. Bayern im Krisenjahr 1923“: Die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, hat die Schirmherrschaft dieser Vortragsreihe der Staatlichen Archive Bayerns im Jahr 2023 übernommen. Gestern Abend hielt sie die Auftaktrede im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.

Als Schirmherrin hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner in ihrer Rede aktuelle Herausforderungen der Demokratie skizziert und die Frage gestellt, ob es Parallelen zur damaligen Zeit gibt. Ihre Ratio angesichts der Herausforderungen: „Wir müssen uns in jeder Hinsicht als gewappnet beweisen, gelenk, kreativ, flexibel, agil – als unüberwindbar. Dafür müssen wir entschlossen sein. Und geschlossen – als Gesellschaft und als Staatenbund. Wir haben es gezeigt und müssen es weiterhin zeigen: Wir sind stärker“, beispielsweise als China und Russland.

Angesichts von Polemik, Angriffen und Protesten hierzulande sagte sie: „Die Demokratie muss wehrhaft sein und bleiben - auch, wenn es Verständnis für berechtigte Anliegen gibt. Der Zweck heiligt nicht jedes Mittel. Niemand steht über dem Gesetz!“

Die Lage sei in mancherlei Hinsicht anders als 1923, so Aigner: „Wir dürfen die Feinde der Demokratie nie unterschätzen. Das lehrt die Geschichte. Aber wir dürfen die Radikalen auch nicht größer machen, als sie sind. Wir können stolz sein auf die breite Mitte unserer Gesellschaft! Darin liegt der entscheidende Unterschied im Blick zurück.“ Ihr Fazit: „Die Demokratie ist das Beste, was wir haben. Wir schulden ihr, wir schulden uns, sie zu beschützen. Die erste deutsche Demokratie war nicht wehrhaft genug. Bei der zweiten ist es an uns, sie zu bewahren.“

Am 9. November 1923 jährt sich zum 100. Mal der Versuch Adolf Hitlers, die erste Demokratie auf bayerischem und deutschem Boden gewaltsam zu beenden. Der sogenannte Hitler-Ludendorff-Putsch gilt als Höhepunkt der Krisenjahre der Weimarer Republik in Bayern und spielt in der Beschäftigung mit diesen Jahren eine wichtige Rolle.

Die Staatlichen Archive Bayerns beteiligen sich mit monatlichen Abendvorträgen und einer virtuellen Ausstellung auf bavarikon, dem Kulturportal des Freistaats Bayern, an der Erinnerungsarbeit. In der Vortragsreihe der Staatlichen Archive Bayerns erläutern renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Herausforderungen für die Demokratie in Bayern im Krisenjahr 1923.

Weitere Informationen zu den Vorträgen und Begleitveranstaltungen finden Sie unter www.gda.bayern.de

(CK)

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