„Erinnerungszeichen“: Ehrung der Landessieger

Dienstag, 8. Juli 2014

Über 100.000 Kilometer Bäche und Flüsse fließen durch Bayerns Landschaft. Wer genau hinschaut oder hinhört, kann dort „Erinnerungszeichen“ der Flussgeschichte aufspüren: Häuser, Landschaftsformen, Straßennamen, Sagen oder Geschichten von Zeitzeugen, die erlebt haben, wie sich das Leben an und mit dem Fluss gewandelt hat. 810 Schülerinnen und Schüler aller Schularten der Jahrgangsstufen 3 bis 13 haben sich 2013/2014 auf historische Entdeckungsreisen begeben und am Wettbewerb „Erinnerungszeichen“ zum Thema „Flussgeschichte(n)

teilgenommen. Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle und Erster Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet zeichneten die Landessieger bei einem Festakt im Maximilianeum aus.



Bei dem bayerischen Geschichtswettbewerb ging es 2013/2014 um die Bedeutung der bayerischen Fließgewässer für den Alltag der Menschen in Bayern – zum Beispiel für den Handel, für die Energiegewinnung, aber auch um das Aufspüren von „Erinnerungszeichen“, wie etwa Brücken oder Mühlen. Die Schülerinnen und Schüler gingen diesen Erinnerungszeichen über eine längere Zeit nach und drehten darüber Filme, schrieben Texte oder erstellten Spiele:  „Zu den besonderen Merkmalen dieses Geschichtswettbewerbs gehört, dass er zu einer historischen Spurensuche auffordert und an Originalschauplätzen Erinnerungen an vergangene Ereignisse und Entwicklungen in der Heimat ans Licht bringt. Dies erleichtert Schülerinnen und Schülern die Identitätsfindung und schafft so Orientierung für das Zusammenleben in der Zukunft“, erklärte Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle, der selbst promovierter Landeshistoriker ist.

Auch Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet unterstrich die Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche sich mit ihrer Heimat auseinandersetzen: „Sie haben erfahren, dass Flüsse die Menschen verbinden und zu allen Zeiten Leben und Wohlstand, aber auch Unheil bringen können. Die Ergebnisse dieser aktiven Auseinandersetzung mit der eigenen Heimat haben mich sehr beeindruckt“, hob er anerkennend gegenüber den Landessiegern hervor.

Stellvertretend für die Sponsoren dieses bayerischen Geschichtswettbewerbs ergriff Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, bei dem Festakt das Wort und zeigte die wirtschaftliche Bedeutung der bayerischen Flüsse als Ressource für die Energie- und Wassergewinnung, aber auch als Transportmittel auf.


Spurensuche an Originalschauplätzen

Unter den schmissigen Klängen der Bigband des Carl-von-Linde-Gymnasiums Kempten und moderiert von Alexandra Welzenbach (Staatliche Realschule Hirschaid) und Armin Heigl (Hildegardis-Gymnasium Kempten) von der Landeswettbewerbsleitung verliehen im Anschluss Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle und Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet die Preise:

Mit der „Geschichte der Maxbrücke“ hatte sich Tobias Waldherr, Q 12, vom Gymnasium Leopoldinum in Passau beschäftigt. Er erhielt dafür den ersten Landespreis unter den Gymnasialschülerinnen und -schülern der Jahrgangsstufe 9 bis 12.
In der gymnasialen Jahrgangsstufe 5 bis 8 ging der Landespreis ebenfalls in die Dreiflüssestadt Passau: Sophia Knoll, 8d, vom Auersperg-Gymnasium hatte sich eingehend mit der „Tiefenbacher Gaißa – ein Mühlenleben“ auseinandergesetzt.

Bei FOS/BOS wurde der diesjährige, erste Landespreis an Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS Fürstenfeldbruck verliehen, die im Rahmen ihres Seminarfachs die Amper näher unter die Lupe genommen hatten.

Der erste Landespreis bei den Realschulen wurde an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wahlfachs „Geschichte erleben“ der Orlando-di-Lasso-Realschule Maisach zum Thema „Luizenhäuschenschwimmen in Fürstenfeldbruck“ vergeben. Schülerinnen und Schüler der Klasse M9 der Mittelschule Garching an der Alz hatten die Vergangenheit der Brücken von Wald nach Garching erforscht – ein Projekt, das ebenfalls mit dem ersten Landespreis prämiert wurde.

Bei den Grundschulen ging der erste Landespreis nach Neuötting: Kinder der Max-Fellermeier Grundschule hatten sich dort den „Möhrenbach – Lebensader der Stadt Neuötting“ als Thema vorgenommen und neue Details zur Gründungsgeschichte der Stadt herausgefunden. „Die steinerne Brücke in Harburg“ stand bei den Schülerinnen und Schüler der Klassen M2 und M5 der Hermann-Keßler-Schule Möttingen im Mittelpunkt, die dafür ebenfalls mit einem ersten Landespreis ausgezeichnet wurden.

Alle Landessieger können sich über Geld- und Sachpreise sowie Projekttage und Aufenthalte in Jugendherbergen freuen. /kh


Die weiteren Preisträger sowie Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter: www.erinnerungszeichen-bayern.de

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