Landesfinale Jugend debattiert im Bayerischen Landtag

Montag, 03. April 2017

Im Bayerischen Landtag wurden bereits viele Debatten geführt. Heute fanden diese aber im Senatssaal des Maximilianeums statt und wurden von Schülerinnen und Schülern geführt. Seit 16 Jahren gibt es den Schülerwettbewerb „Jugend debattiert“ bereits. In einem spannenden Finale wurden heute die Landessieger Bayerns gekürt. Gewonnen haben: Carlotta Rothenfußer vom Maximiliansgymnasium in München in der Altersgruppe I (Klasse 8 bis 9/10) und Karl Leven vom Gymnasium Fridericianum in Erlangen in der Altersgruppe II (Klasse 10/11 bis 13). Sie fahren nun gemeinsam mit den Zweitplatzierten der jeweiligen Altersgruppe (Emerenz Fuchs, Gymnasium Leopoldinum, Passau und Luca Schüll, Friedrich-Fischer-Schule, Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule, Schweinfurt) nach Berlin und stellen sich im Bundesfinale den Siegern aus den anderen Bundesländern.

„Jugend debattiert“ sei kein spießiges Nerd-Projekt, sagt Chantal Faaß, eine ehemalige Jugend-debattiert-Gewinnerin zum Auftakt der Veranstaltung. Man lerne hier das Diskutieren und erhalte damit eine Grundlage für das ganze Leben. Vor Beginn des Wettbewerbs bat sie zunächst den 1. Landtagsvizepräsidenten Reinhold Bocklet, den Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich, sowie John-Philip Hammersen (Geschäftsführer der Hertiestiftung) und Wolfgang Poeppel (Vertreter der Projektlehrer) zu einer Podiumsdiskussion auf die Bühne. Reinhold Bocklet sagte, er freue sich, dass der Wettbewerb seinen Fokus auf die Diskussionskultur richte – gerade wo das Redenlernen im Gegensatz zu Großbritannien nicht zur deutschen politischen Kultur gehöre. Für ihn gehören zu einer guten Debatte die Sachkenntnis, die Artikulationsfähigkeit und die Orientierung am Adressaten. Der Redner sollte auf die Argumente seiner Zuhörer eingehen. Reinhold Bocklet traf damit ziemlich genau auch die offiziellen Kriterien der Jugend-debattiert-Jury.

Diese sah dann ganz genau hin, als die jeweils vier Finalisten in den zwei Altersstufen in ihre Debatte einstiegen. In der Altersgruppe I ging es um die Frage: „Sollen in Großstädten als Neuwagen nur noch Elektroautos zugelassen werden?“ Die Schülerinnen und Schüler der Altersgruppe II diskutierten darüber, ob das Prinzip „Bring Your Own Device“ zur Nutzung mobiler Endgeräte im Unterricht an den bayerischen Schulen eingeführt werden soll. Alle acht Schüler trugen viele Sachargumente vor – für die Vorbereitung hatten sie 10 Tage Zeit – und hielten sich genau an die Zeitvorgaben. Zwei Schüler vertraten dabei jeweils die Pro-Seite, zwei Schüler die Contra-Seite.

Bayernweit hatten an dem diesjährigen Wettbewerb rund 26.000 Schülerinnen und Schüler von 120 verschiedenen Schulen teilgenommen. Der Landeswettbewerb in Bayern wird von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst getragen. Der Landeswettbewerb in Bayern wird durch Mittel des bayerischen Bildungsministeriums finanziert und durch den Bayerischen Landtag maßgeblich unterstützt. Schirmherren sind Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle. Der Schirmherr der bundesweiten Veranstaltung ist der Bundespräsident./ if

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