Landtag empfängt Beauftragte der Evangelischen Landeskirchen

10. Mai 2017

München. Traditionell empfängt der Landtag die Teilnehmer der Konferenz der Beauftragten der Evangelischen Landeskirchen für die jeweiligen Landesregierungen, wenn diese in Bayern tagt. Zuletzt waren die Beauftragten 2004 zu Gast im Maximilianeum, nun wurden die 20 Beauftragten von Vizepräsident Reinhold Bocklet und Vizepräsident Peter Meyer zu einem Gespräch eingeladen. Peter Meyer betonte, das der Staat in Religionsfragen zur Neutralität verpflichtet sei, aber dennoch pflege man besonders gute Beziehungen zu den beiden großen Kirchen. Er selbst sei in der Evangelischen Kirche als Synodale tätig und - wie er auf Nachfrage einräumte - sei es nicht immer einfach die Sicht der Kirche und die des Staates in Übereinklang zu bringen. Dieter Breit, Beauftragter Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, war an der Einschätzung der beiden Vizepräsidenten zu der Vertrauenskrise der Demokratie in Europa interessiert und wollte wissen, ob mehr direkte Demokratie ein Mittel gegen Politikverdrossenheit sein könnte. Reinhold Bocklet verwies darauf, dass der Freistaat Bayern ja bereits seit Jahrzehnten Intrumente der direkten Bürgerbeteiligung etwa in Form von Volksbegehren und Volksentscheiden biete, die auch genützt werden würden. Damit habe man gute Erfahrungen gemacht, weil große gesellschaftliche Debatten wie seinerzeit etwa der umstrittene konfessionell getrennte Unterricht oder zuletzt das Rauchverbot auf diese Weise endgültig gelöst werden konnten. Peter Meyer machte darauf aufmerksam, dass wegen des großen Aufwands und der Mobilisierungsproblematik Volksentscheide nicht beliebig oft angewandt werden könnten. Zudem habe sich der Landtag schon vor Jahren geöffnet und werbe mit unterschiedlichsten Veranstaltungen für bürgerschaftliches Engagement und den Einsatz für die Demokratie. / zg 

Randspalte

Seitenanfang