Blutspende und Dialog: Das Bayerische Rote Kreuz präsentiert sich im Landtag

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Täglich werden in Bayern 2000 Blutspenden für die Versorgung von Kranken und Verletzten benötigt. Damit diese Menge im Freistaat gewährleistet werden kann, sind aktive Spender „lebenswichtig“. Abgeordnete aller Fraktionen gehen hier mit gutem Beispiel voran: Viele von ihnen beteiligten sich an einer Blutspende-Aktion des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Senatssaal des Maximilianeums. Nebenan, im Akademiesaal, stellten Repräsentanten des Landesverbands sowie des Deutschen Roten Kreuzes den Abgeordneten im Rahmen der Ausstellung „Die bayerische Insel“ die internationale Arbeit im BRK näher vor.

Der Name der Ausstellung hat seinen Ursprung in Komandhoo, einer Insel der Malediven. Das Deutsche Rote Kreuz hatte nach dem Tsunami von 2004 die Verantwortung für den Wiederaufbau, die Renovierung und Ausstattung von 26 zerstörten Einrichtungen des Gesundheitswesens übernommen. Vornehmlich mit Spendengeldern der bayerischen Bevölkerung wurden auf der Insel ein Gesundheitszentrum und ein Kindergarten erneuert – die bayerische Insel.

Breites Aufgabenspektrum bei Einsätzen rund um den Globus

Auch in vielen anderen Teilen der Erde ist das BRK als Partner des DRK sowie der Rothalbmondgesellschaften aktiv. Das Spektrum bei den Einsätzen der Internationalen Katastrophenhilfe sowie anderer Projekte ist breit. Es reicht von der Hilfe bei der Ebola-Epidemie in Westafrika über die Organisation einer Ferienfreizeit für ukrainische Kinder bis hin zur Ausbildung von Rettungshunden im Iran: „Sie schaffen weltweit bayerische Inseln der Hoffnung, auf denen Menschen in Not geholfen wird“, würdigte Landtagspräsidentin Barbara Stamm das internationale Engagement des BRK. Viele Bürgerinnen und Bürger wüßten gar nicht, dass der bayerische Landesverband rund um den Globus tätig sei – eine Tatsache, die noch viel stärker wahrgenommen werden sollte, meinte die Landtagspräsidentin.

Dr. Johannes Richert, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, informierte die Abgeordneten, dass das Deutsche Rote Kreuz aktuell in 49 Ländern der Welt tätig sei. 46 davon seien Krisenländer. Zweidrittel der Krisen würden mittlerweile durch den Klimawandel verursacht. Unverzichtbar bei der Krisenbewältigung seien Wissenstransfer und Zusammenarbeit, insbesondere auch mit den Rothalbmondgesellschaften.
Weil die Ressource Wasser eine immer wichtigere Rolle spiele, ist in diesem Sommer im Kompetenzzentrum für die Internationale Arbeit im BRK eine Trinkwasseraufbereitungsanlage in Betrieb gegangen – darauf wies Brigitte Meyer, Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, hin. Sie stellte die Strukturen des Kompetenzzentrums näher vor, das seit 2013 als Stabsstelle der Landesgeschäftsstelle in Augsburg fungiert und seither 2528 Tonnen an Hilfsgütern in die Welt entsendet hat.

Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel hat das BRK vor kurzem auch einen Leitfaden in arabischer Sprache für die Wasserrettung in Marokko erstellt. Die Präambel zum Leitfaden wurde bei der Ausstellungseröffnung im Beisein der Abgeordneten von Dr. Johannes Richert und Dr. Mohammed Béndali, der für die internationale Arbeit in der Marokkanischen Rothalbmondgesellschaft verantwortlich ist, unterzeichnet.   /kh

Randspalte

Seitenanfang