Jugendpolitisches Forum im Landtag: Junge Erwachsene und Abgeordnete diskutieren über Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato si“

Mittwoch, 15. Februar 2017

Ökologisch, wirtschaftlich, sozial – weltweit sind gewaltige Herausforderungen zu meistern. Aus „Sorge für das gemeinsame Haus“ hat Papst Franziskus 2015 die Enzyklika „Laudato si“ verfasst – einen nachdrücklichen Aufruf zum Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und soziale Gerechtigkeit, der weit über die katholische Kirche hinaus für Aufsehen und Resonanz gesorgt hat. Die Themen und die politischen Impulse, die von dieser Enzyklika ausgehen, sind bei einem Jugendpolitischen Forum auch im Bayerischen Landtag aufgegriffen worden.

Welche Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen? „Der Austausch von Kirche und Politik zu diesem Thema ist wichtig“, unterstrich Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die zu dem generationenübergreifenden Dialog in das Parlament geladen hatte.

An runden Tischen suchten im Senatssaal über 100 junge Erwachsene das Gespräch mit den jugendpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen, weiteren Abgeordneten sowie Vertretern des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend). Im Mittelpunkt standen sieben Themenschwerpunkte, herausgenommen aus der Enzyklika: „Umwelt“, „Soziales“, „Bildung“, „Wirtschaft“, „globale Entwicklung“, „Generationengerechtigkeit“ sowie die Enzyklika selbst und ihr politischer Auftrag. Deutlich wurde in den Diskussionen, dass alles mit allem zusammenhängt, also etwa Umweltprobleme nicht unabhängig von sozialen und wirtschaftlichen Problemlagen betrachtet und gelöst werden können: „Es geht um das gute Leben für alle, in Harmonie mit der ganzen Schöpfung zu leben, und nicht um dolce vita für wenige“, erklärte Jens Hausdörfer, Geistlicher Verbandsleiter BDKJ Bayern.

„Den Verzicht sexy machen“

Bei den Schlussplädoyers, vorgetragen von Dr. Hans Reichhart (CSU), Herbert Woerlein (SPD), Eva Gottstein (FREIE WÄHLER) und Claudia Stamm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) war viel zu hören von „kleinen Schritten“, „Vernetzung“, „Mut“ und „Verantwortung“, aber auch davon, die Couch zu verlassen und aktiv zu werden: „Den Verzicht sexy machen“, lautete eine der Forderungen. Und: „Bayern und Deutschland müssen Vorbild sein für einen ernst gemeinten Wandel.“ Der Politik kommt dabei mit der Setzung von Rahmenbedingungen eine Schlüsselfunktion zu.

Zum Schluss dankte der BDKJ für die offenen Türen im Landtag: „Es ist unser Ziel,
junge Menschen zu einer Mitverantwortung für die Zukunft unserer Erde und seiner Bewohner zu ermutigen und gleichzeitig den politisch Verantwortlichen eine nachhaltige Politik für zukünftige Generationen ans Herz zu legen – beides, so Jens Hausdörfer, sei an diesem Gesprächsabend im Parlament gelungen.  /kh

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