Infotag „Eine Welt“ im Landtag

Donnerstag, 18. Mai 2017

Die Globalisierung gerecht gestalten – für dieses Ziel setzen sich kirchliche und nichtkirchliche „Eine Welt-Initiativen“ gemeinsam ein. In Bayern sind mittlerweile 161 Mitgliedsgruppen (die wiederum jeweils bis zu 70 eigene Mitgliedsgruppen bzw. Vereine vertreten) aktiv und im Dachverband „Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.“ zusammengeschlossen. Bei einem Infotag im Landtag stellten sie

– Weltläden, Bildungsträger, Hilfswerke etc.

ihre Ideen vor und suchten dazu den Gedankenaustausch mit Abgeordneten und Regierungsvertretern. Auch Ministerpräsident Horst Seehofer nahm sich die Zeit für Gespräche mit den Akteuren.

„Es gibt nur eine Welt, und nicht auch noch eine zweite oder dritte“, betonte Landtagspräsidentin Barbara Stamm bei der Eröffnung im Senatssaal. Mit Blick darauf habe der Bayerische Landtag fraktionsübergreifend „Entwicklungspolitische Leitsätze“ verabschiedet und Aktivitäten in der Entwicklungszusammenarbeit gestartet. Barbara Stamm informierte, dass sich Bayerns Parlament seit 2016 im Nordirak mit 100 Bildungsstipendien, die an syrische Flüchtlinge vergeben werden, engagiert; Weitere Projekte – etwa auch in Tunesien – seien geplant. „Fluchtursachen zu bekämpfen ist uns ein großes Anliegen“, hob die Landtagspräsidentin hervor. Dabei gelte es auch, sich schwierigen Fragen zu stellen und über Fragen der Lebens- und Wirtschaftsweise nachzudenken.

„Gemeinsam wollen wir mehr Menschen dafür gewinnen, ihr Denken und Handeln an der Verantwortung für die Eine Welt zu orientieren“, sagte Dr. Alexander Fonari. Zusammen mit weiteren Mitgliedern des Vorstands stellte er die Aktivitäten des Netzwerks näher vor. Eine Welt-Arbeit – dies seien konkrete Projekte mit Partnern in der „Einen Welt“ auf den Gebieten des fairen Handels und des globalen Lernens. Auch internationale Freiwilligendienste, kommunale Eine Welt-Verantwortung, die Umsetzung von Sozial- und Umweltstandards bei Unternehmen sowie die nachhaltige Beschaffung der öffentlichen Hand gehörten mit dazu. Auf jeden Fall, so die Vorstandsmitglieder, erfordere die Eine Welt-Politik einen möglichst breit angelegten, gesellschaftlichen Prozess.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Für mehr Partnerschaften und Engagement warb auch der Abgeordnete Klaus Steiner, entwicklungspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion. Wenn sich neben dem Bund alle 16 Bundesländer sowie auch Kommunen in der Entwicklungszusammenarbeit einbrächten, könnte ein engmaschiges und wirkungsvolles Eine Welt-Netzwerk entstehen. Wichtig sei dabei eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Die Abgeordnete Kathi Petersen forderte, die Politik nachhaltig auszurichten und Nachhaltigkeit zum Markenkern zu machen. Die Abgeordneten, so die entwicklungspolitsche Sprecherin der SPD-Landtagsfratkion, könnten dabei von den Erfahrungen der Eine Welt-Akteure profitieren.

Wohin es mit Vernunft gehen sollte und mit Mut gehen könnte – darüber diskutierten im Anschluss die Abgeordneten mit den Repräsentanten des Netzwerks. / kh

Mit Ideen, Diskussionsgrundlagen und Handlungsempfehlungen vertreten waren: Aktion Hoffnung – Hilfe für die Mission GmbH (Augsburg); Aktion PiT – Togohilfe e.V. (Maisach); BAGS e.V. (Erding); DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (Würzburg); Eine Welt Laden Teublitz e.V.; Evangelische Landjugend; Fair Handeln – Weltladen Hengersberg e.V.; FIAN Gruppe München; Indienhilfe e.V. (Herrsching); Kath. Deutscher Frauenbund Diözesanverband Eichstätt e.V.; Khoisan Trading Germany; KLJB-Bayern; Landshuter Arbeitskreis Partnerschaft mit der 3. Welt e.V.; Misereor Arbeitsstelle Bayern; Missio (München); Mission EineWelt; Nord-Süd-Forum Landsberg; Oikocredit Förderkreis Bayern e.V.; Pro A Kids e.V. (Bayreuth); Pro Liberia e.V. (München), Pro Regenwald e.V.; Renovabis; terre des hommes Bayern; Tukutane; Werkstatt Solidarische Welt e.V. / Weltladen Augsburg sowie die AG bio-regional-fair (mit UNSER LAND e.V.) und die bayerischen „Eine Welt-PromotorInnen“.

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