„Gemeinsam viel auf den Weg gebracht!“ – 1. Vizepräsident Reinhold Bocklet und 3. Vizepräsident Peter Meyer scheiden aus dem Landtag aus

Donnerstag, 4. Oktober 2018
– Von Katja Helmö –

Mit Dankbarkeit und auch ein bisschen Wehmut haben sich 1. Vizepräsident Reinhold Bocklet und 3. Vizepräsident Peter Meyer im Rahmen einer Feierstunde im Senatssaal von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landtagsamts sowie Vertretern der Landtagsfraktionen verabschiedet. Beide Parlamentarier, die 10 Jahre dem Präsidium des Bayerischen Landtags angehörten, scheiden nach 24 Jahren bzw. 10 Jahren aus dem bayerischen Parlament aus.

Mit Reinhold Bocklet (CSU) verlässt ein ausgewiesener Europa-Kenner und Experte das Maximilianeum. Der frühere langjährige Europa-Parlamentarier gehörte von 1993 bis 2003 der Bayerischen Staatsregierung zunächst als Landwirtschaftsminister und dann als Europaminister an. Seit der Landtagswahl 1994 war er Mitglied im Bayerischen Landtag, wo er im Oktober 2008 zum 1. Vizepräsidenten des Landtages gewählt wurde. 3. Vizepräsident Peter Meyer (FREIE WÄHLER) verfügt als Richter und Verwaltungsjurist über großes fachliches Wissen im Bereich der öffentlichen Verwaltung, insbesondere auf dem Gebiet Jugend und Soziales.

Der Abschied der beiden Landtagsvizepräsidenten aus dem Hohen Haus sei nach zusammen 34 Jahren parlamentarischer Arbeit – davon zehn gemeinsamen Jahren im Präsidium – eine gewaltige Zäsur: „Gemeinsam haben wir viel auf den Weg gebracht“, erklärte Landtagspräsidentin Barbara Stamm mit Blick auf das gewaltige Arbeitspensum des Parlaments in den zurückliegenden Wahlperioden. Das Wirken der beiden scheidenden Vizepräsidenten sei dabei ganz wesentlich gewesen. Mit Reinhold Bocklet und Peter Meyer gehe Kompetenz und ausgeprägter Sachverstand verloren, aber auch ein großer Erfahrungsschatz, was etwa die Leitung der Sitzungen anbelangt. Persönlich dankte sie den beiden Parlamentariern, die sich in Zukunft neuen Aufgaben widmen werden, für die langjährige politische Wegbegleitung im Maximilianeum, die konstruktive gemeinsame Arbeit und das gute Miteinander.

Wichtiger Schritt:
Die Öffnung des Hauses

Der Bayerische Landtag mit seinen auf Zeit gewählten Abgeordneten einerseits und mit der auf Dauer angelegten Verwaltung andererseits, sei etwas Besonderes“, betonte 1. Vizepräsident Reinhold Bocklet. Wie keine andere Behörde in Bayern stehe der Landtag als Institution im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Um die parlamentarischen Abläufe besser vermitteln zu können, sei das Maximilianeum in den letzten Jahren ganz bewusst nicht nur für Besuchergruppen und Schulklassen, sondern auch für sonstige Veranstaltungen und die Gesellschaft allgemein zugänglich geworden. „In den letzten zehn Jahren ist viel passiert. Das Wichtigste war die Öffnung des Hauses“, resümierte Bocklet mit Blick auf die 300.000 Besucherinnen und Besucher, davon 50.000 Schüler, die in dieser Wahlperiode Angebote des Landtags zum Blick hinter die Kulissen genutzt haben.
Der 1. Landtagsvizepräsident erinnerte auch an die vielen Um-, An- und Ausbauten im Maximilianeum und den konsequenten Abbau von Barrieren, was immer unter der Maxime der Vorbildfunktion des Bayerischen Landtags geschehen sei. Er hob in diesem Zusammenhang auch die Kinderkrippe hervor. „Dass alle diese Aufgaben für unser Land bestmöglich erbracht werden können, verdanken wir Ihrem Einsatz“, unterstrich Bocklet und wandte sich dabei stellvertretend an Landtagsdirektor Peter Worm, der „als Mittler zwischen Verwaltung und Politik stehe und Garant für den guten Geist in diesem Haus“ sei.

„Von Anfang an hat dieses Haus ein hervorragendes Bild abgegeben“, betonte auch 3. Landtagsvizepräsident Peter Meyer. Er schilderte in bewegten Worten die freundliche Aufnahme seinerzeit als neuer Abgeordneter und lobte insbesondere den Zusammenhalt der Kolleginnen und Kollegen und das gute Arbeitsklima. „Es war mir eine Ehre und Freude, in diesem Hause arbeiten zu dürfen“, sagte er.

Die Feier im Senatssaal klang mit einem Empfang aus, bei dem auch noch Zeit für persönliche Gespräche blieb. Sängerinnen und Sänger des Landtagschores umrahmten die Feierstunde musikalisch.

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