Kubanisch-bayerischer Gedankenaustausch im Landtag

07.02.2020

MÜNCHEN/ HAVANNA. Erstmals in der Geschichte hat ein offizieller Vertreter Kubas dem Bayerischen Landtag einen Besuch abgestattet: Ramón Ignacio Ripoll Diáz stellte sich im Maximilianeum als Botschafter der Republik Kuba in Deutschland vor. Der größte und bevölkerungsreichste Staat der Karibik hat seit April 2019 eine neue Verfassung und ist bestrebt, sich international weiter zu öffnen. „Wir sind sehr am politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Austausch mit dem Freistaat Bayern interessiert“, betonte Diáz, der sehr gut Deutsch spricht und keinen Dolmetscher benötigte.

Landtagsvizepräsident Thomas Gehring hieß den Gast und seine Delegation im Maximilianeum herzlich willkommen. Gehring unterstrich, dass Bayerns Parlament mit jährlich rund 100.000 Besucherinnen und Besuchern ein offenes Haus sei und weltweit den Kontakt zu Parlamenten pflege. In diesem Zusammenhang erinnerte Gehring daran, dass der Verfassungsausschuss des Bayerischen Landtags im Jahr 2016 eine Informationsreise nach Havanna unternommen und dort dem kubanischen Nationalparlament (Asamblea Nacional del Poder Popular de Cuba) einen Besuch abgestattet habe.

Diáz, der in München auch Gespräche im Wirtschafts- und Umweltministerium führt, sieht ein großes Potential für bayerisch-kubanische Kooperationen insbesondere im Bereich der Energie- und Umwelttechnologie. Der karibische Staat ist vom Klimawandel unter anderem mit immer stärkeren Hurrikans und dem Anstieg des Meeresspiegels betroffen. Auf dem Sektor der Photovoltaik gibt es bereits die Zusammenarbeit mit zwei bayerischen Unternehmen. Auch zur Hanns Seidel-Stiftung bestehen vielfältige Verbindungen, informierte der Botschafter. Eine größere Delegation aus Kuba, darunter eventuell auch Mitglieder des Nationalparlaments aus Havanna, werde Mitte Juni auf Einladung der Stiftung die bayerische Landeshauptstadt besuchen. /kh

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