Weiß-blaue Verbindung: Bayerischer Landtag und Schottlands Parlament

Videokonferenz von Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit der neuen schottischen Parlamentspräsidentin Alison Johnstone

München, 08.09.2021

Die Herausforderungen im Klimaschutz, der Parlamentsbetrieb in und nach der Corona-Pandemie und die Lage Schottlands nach dem Brexit – das waren nur einige der Themen, über die sich Landtagspräsidentin Ilse Aigner und die schottische Parlamentspräsidentin Alison Johnstone bei ihrem ersten Gespräch ausgetauscht haben.

Seit Mai ist Alison Johnstone (SCOTTISH GREEN PARTY) die neue „Presiding Officer“ des Regionalparlaments in Edinburgh – zumindest virtuell wollte sie nun endlich ihre Amtskollegin in Bayern, Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), kennenlernen. Denn seit Jahren bestehen traditionell enge Verbindungen zwischen dem Bayerischen Landtag und dem schottischen Regionalparlament – nicht nur aufgrund der Landesfarben.

Bei ihrem ersten Gespräch waren sich die beiden Frauen bei vielen Themen einig: Sei es, dass der Klimaschutz den Parlamentspräsidentinnen zufolge eine immense Herausforderung ist oder dass die Corona-Pandemie auch den Parlamentsbetrieb entscheidend verändert hat. So berichtete Johnstone von den Vorteilen durch Online-Abstimmungen und digitalen Arbeitssitzungen für die schottischen Abgeordneten. Dort kämen einige von entlegenen Inseln: Sitzungen per Videokonferenz erleichterten ihnen daher das Leben sehr: „Wir haben eine Chance, inklusiver zu arbeiten“, so Johnstone.

 

Landtagspräsidentin Ilse Aigner erkundigte sich insbesondere nach der Lage und der Stimmung in Schottland nach dem Brexit. Dies sei in der Tat nach wie vor ein Schock für viele Schotten, berichtete Johnstone. Denn die Menschen sähen sich nun mit einem Resultat konfrontiert, für das viele im pro-europäisch orientierten Schottland nicht gestimmt hätten. Die Auswirkungen seien jetzt langsam sichtbar und spürbar, so Parlamentspräsidentin Johnstone: Fehlende Arbeitskräfte im Gesundheitsbereich und der Pflege sowie der Logistik, sogar Baumaterialien und Lebensmittel würden knapp. Nicht zuletzt deshalb sei ein neues Referendum nicht vom Tisch: 2023 könnte erneut über die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien abgestimmt werden.

Bis dahin möchten die beiden Parlamentspräsidentinnen aber weiter in Kontakt bleiben: Per Videokonferenz wollen sich Aigner und Johnstone bei Bedarf austauschen – vor allem aber hoffentlich auch bald bei einem persönlichen Treffen.

/CK

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