"Der Abiturpreis 2021 war eine riesige Überraschung"
Landtagspräsidentin Ilse Aigner überreicht den Abiturpreis Politik und Gesellschaft 2021
München, 10.09.2021
Vier Abiturientinnen aus Bamberg, Coburg, Kempten und Lindenberg im Allgäu haben mit Stolz den Abiturpreis 2021 im Maximilianeum entgegengenommen. Mit diesem Preis zeichnete Landtagspräsidentin Ilse Aigner im Beisein von Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo vier Seminararbeiten aus, in denen sich die Abiturientinnen des Jahrgangs 2021 in herausragender Weise mit aktuellen Themen aus den Bereichen Politik und Gesellschaft auseinandergesetzt haben.
„Die Demokratie braucht Demokraten. Denn Demokratie ist nie nur Gabe, sie ist eine ständige Aufgabe. Der Abiturpreis „Politik und Gesellschaft“, den wir in diesem Jahr zum zweiten Mal verleihen, stellt diese Aufgabe in den Mittelpunkt und nimmt sie in all ihren Facetten in den Blick, national und international." Mit diesen Worten leitete Landtagspräsidentin Ilse Aigner die feierliche Verleihung des diesjährigen Abiturpreises im Senatssaal des Maximilianeums ein. Die ausgezeichneten Arbeiten behandeln brennende Fragen unserer Zeit. So geht es beispielsweise darum, Politikverdrossenheit entgegen zu wirken oder um den Kampf um Antisemitismus. "Alle 214 eingereichten Arbeiten über komplexe politische Themen in unterschiedlichen Fächern stimmen mich sehr zuversichtlich, dass viele in dieser jungen Generation die Ernsthaftigkeit der Lage erkannt haben und sich mit Wissensdurst, Neugier und Nachdruck mit den komplexen nationalen und globalen politischen Themen befassen. Ich gratuliere den Preisträgerinnen sehr herzlich zum bestanden Abitur in schwierigen Zeiten und zu diesem besonderen Preis. Er ehrt sie und macht sie zu Vorbildern", beglückwünschte die Landtagspräsidentin die vier Abiturientinnen.
"Demokratie braucht mündige Bürger"
Auch Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo gratulierte den diesjährigen Preisträgerinnen zu ihren herausragenden Leistungen und betonte in seinem Grußwort: "Ob zur globalen Sicherheit oder zur Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene – ich bin beeindruckt, wie umfassend und fundiert die Abiturientinnen ihre Themenstellungen bearbeitet haben. Mein Dank geht auch an die Initiatoren des Wettbewerbs, denn der Wettbewerb motiviert junge Menschen, sich mit aktuellen Themen aus Politik und Gesellschaft auseinanderzusetzen. Gerade in Zeiten von Hate Speech, Fake News und Verschwörungsmythen kommt der Politischen Bildung eine besondere Rolle zu. Unsere Demokratie braucht junge Menschen, die als mündige Bürger zwischen Fakten und Meinungsmache unterscheiden und Farbe bekennen gegen Demokratiefeinde.“
Eine Jury, bestehend aus Mitgliedern der DVPB, Prof. Dr. Ursula Münch, Lehrkräften, Schulleitern, Dozenten und einem Studenten, wählte aus 214 eingereichten Arbeiten insgesamt vier herausragende aus. Mit dem Preis sollen die politische Bildung und das Demokratieverständnis bei jungen Menschen gefördert werden. Der erste Preis ging an Mareike Thurisch und wurde mit 300 Euro prämiert. Die weiteren Preisträgerinnen erhielten Preisgelder in Höhe von 200.- und 100.- Euro. Zusätzlich bekamen sie Gutscheine für die Teilnahme an Angeboten der Akademie für Politische Bildung in Tutzing.
Mareike Thurisch vom Gymnasium Albertinum in Coburg fühlt sich sehr geehrt und hätte eine Auszeichnung nicht erwartet. Für ihre Seminararbeit mit dem Titel „Die Blauhelme – ein veraltetes Instrument oder eine Perspektive für die Friedenssicherung im 21. Jahrhundert?“ erhielt sie den ersten Preis. Lotta Fröhlich vom Franz-Ludwig-Gymnasium in Bamberg setzte sich damit auseinander, wie Politikverdrossenheit unter Bürgern sinken und sie für mehr Beteiligung begeistert werden könnten. Für ihre Arbeit mit dem Titel „Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene in Bayern / Bamberg – beispielhafte Analyse der Bürgerinitiative `Für den Hauptsmoorwald´ in Bamberg“ erhielt sie den zweiten Preis.
Der Titel der Seminararbeit von Emma Roos vom Gymnasium Lindenberg im Allgäu lautet: „Antisemitismus im Deutschrap – Wie weit kann man gehen?“. Auch für sie war die Auszeichnung eine "totale Überraschung". Luisa Schiefer vom Gymnasium in Kempten beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit dem aktuellen Kaschmir-Konflikt. Die Abiturientin freute sich nicht nur über den Preis, sondern auch darüber, den Landtag von innen besuchen zu dürfen und einen Blick "hinter die Kulissen" werfen zu können.
Ausgelobt wurde der Preis vom Landesverband Bayern der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung e.V. unter Vorsitz von Prof. Markus Gloe. Mit 214 eingereichten Arbeiten war das Interesse an dem Preis im zweiten Jahr seines Bestehens wieder sehr groß. Auf Grund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie konnte die Verleihung auch in diesem Jahr nur in kleinem Rahmen abgehalten werden.
/AS