(D)eine Minute für die Demokratie
Ideen und Gedanken junger Menschen zum demokratischen Miteinander
1. Oktober 2022
MÜNCHEN. 25 junge Menschen nutzten bei der Veranstaltung "(D)eine Minute für die Demokratie" im Maximilianeum ihre Chance, ein Statement zu setzen: In jeweils 60 Sekunden richteten sie eindrucksvoll ihre Wünsche, Ideen und Appelle zu Politik und Gesellschaft an das Präsidium, Abgeordnete sowie kommunale Vertreterinnen und Vertreter. Chancengleichheit und das Wahlrecht ab 16 Jahren standen dabei besonders im Fokus.
Bei der Auftaktveranstaltung zur „Langen Nacht der Demokratie (LNDD)“ präsentierten Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende und Studierende ihre Ideen und Gedanken zum demokratischen Miteinander vor der Schirmherrin, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Abgeordneten und weiteren Gästen. Am Rednerpult im Senatssaal des Maximilianeums gaben sie zum Besten, was ihnen für die Demokratie wichtig ist. In Kooperation mit der Stiftung Wertebündnis Bayern und dem Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) fand "(D)eine Minute für die Demokratie" 2021 coronabedingt in einem kleinen Rahmen statt. Dieses Jahr waren neben den 25 Rednerinnen und Rednern die Vizepräsidenten Thomas Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Markus Rinderspacher (SPD) sowie einige Abgeordnete anwesend. Auch Vertreterinnen und Vertreter der LNDD-Steuergruppe und zahlreicher Kommunen kamen heuer zur Veranstaltung.
"Auch das Wort kann eine scharfe Waffe sein!"
In ihrer Begrüßungsrede betonte Landtagspräsidentin Ilse Aigner, wie wichtig die Demokratie und die damit verbundene Rede- und Meinungsfreiheit gerade angesichts der aktuellen Geschehnisse und im Vergleich zu anderen Ländern und Systemen ist. Das Wort zu ergreifen, den Mund aufzumachen und sich gegenseitig zuzuhören – "denn in Russland ist Opposition verboten. In Russland darf man nicht demonstrieren. Es herrschen Zensur und Repression. Es droht Gefängnis, Straflager, Frontdienst. Wo Putin herrscht, darf man nicht den Mund aufmachen! Wenn wir heute Sie, die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, für „(D)eine Minute für die Demokratie“ willkommen heißen, dann ist das keine Show und keine Inszenierung. Dann wollen wir zuhören, was Sie uns zu sagen haben! Und Sie können sicher sein, dass wir Sie ernst nehmen. Nutzen Sie Ihre Redefreiheit!"
(D)eine Minute für die Demokratie: mehr Mitspracherecht gefordert
Bestimmt, durchdacht, bemerkenswert: Die Reden der jungen Menschen zeigten deutlich, dass sie sich mit dem Thema Demokratie aktiv auseinandergesetzt haben. Sie interessieren sich für Politik, wissen ihre Freiheiten zu schätzen und wollen vor allem eines: Mitspracherecht. Deshalb forderten viele von ihnen in ihren 60 Sekunden am Rednerpult auch, das Wahlrecht von 18 auf 16 Jahre herabzusetzen sowie Jugendlichen und Erwachsenen ausländischer Herkunft den Gang an die Urne zu ermöglichen. Zudem brachten sie Themen wie mehr politische Bildung an Schulen, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz in ihren Beiträgen auf den Punkt.
Die Veranstaltung "(D)eine Minute für die Demokratie" hat den Schülerinnen und Schülern, Auszubildenden und Studierenden eine Stimme und die Aufmerksamkeit gegeben, die sie oft in der Politik vermissen – so wie die Schülerin Henriette Alex aus Vaterstetten, die als erste der 25 Rednerinnen und Redner ans Mikrofon trat. "73 Prozent: So groß ist der Anteil junger Menschen, der aktuell unzufrieden damit ist, wie seine Anliegen von der Politik berücksichtigt werden. Wir schreiben jetzt Winter 2022 und wieder könnte es kalt in den Schulklassen werden – diesmal wegen steigenden Heizkosten. Wir Jugendliche sind betroffen und zwar von jeder einzelnen Entscheidung der Politik. Demokratie, das bedeutet, eine Stimme zu haben, eine Stimme, die etwas wert ist. Und wenn ich einen Wunsch für unsere Demokratie frei hätte, so wäre es, dass sich ein jeder diesem Geschenk bewusst ist. Dass jeder weiß, an wen er seine Wünsche und Forderungen richten kann, und dass sie gehört und gewürdigt werden."
Mit der Veranstaltung "(D)eine Minute für die Demokratie" fiel der offizielle Startschuss für die diesjährige “Lange Nacht der Demokratie”. Alle Informationen und Videos zur LNDD: www.lndd.de
/ LC