Erster Regionalbesuch des Landtagspräsidiums in dieser Legislatur

Landtagsspitze bereist Oberfranken

06. März 2024

Zum ersten Mal in der neuen Legislaturperiode ist das Präsidium des Bayerischen Landtags wieder gemeinsam unterwegs: Beim Regionalbesuch stehen für die Präsidiumsmitglieder unter der Leitung von Landtagspräsidentin Ilse Aigner fünf Stationen in Oberfranken auf dem Programm – von der Universität Bayreuth bis zur Mediengruppe Oberfranken.

Es ist der erste Regionalbesuch seit der Konstituierung des Landtags Ende Oktober. Mit Oberfranken steht ein Regierungsbezirk im Fokus, der rund 10 Prozent der bayerischen Landesfläche ausmacht und auch schon zu Beginn der letzten Legislaturperiode den Anfang der Regionalbesuche bildete. Deren Ziel ist es, vor Ort aktuelle Entwicklungen zu erkennen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Während einer Wahlperiode soll jeder Regierungsbezirk bereist werden.

Besuch der Universität Bayreuth: Exzellenzcluster Afrikastudien

Bei der ersten Station in Bayreuth präsentierte die Universität Bayreuth im Iwalewahaus das Exzellenzcluster „Africa Multiple“. Dieses ist laut dessen Sprecher das einzige Einzel-Cluster in Bayern und hat ein Volumen von 37 Millionen Euro. Zentral sei dabei, „nicht nur Forschung über Afrika zu machen, sondern mit ihnen“, wie Prof. Dr. Rüdiger Seesemann betonte. Deshalb stünden insbesondere neue Formen der Forschungskooperation mit afrikanischen Institutionen im Fokus, eben um Afrikastudien neu zu gestalten und innovative Forschung zu den multiplen und relationalen Lebenswelten Afrikas zu betreiben. Was das konkret bedeutet, zeigten Privatdozent Dr. Gilbert Shanghai Ndi mit seinem Forschungsprojekt zu Sklaverei und Sklavenhandel in Afrika und Lateinamerika sowie Dr. Billian Otundo mit einem Projekt zur Komplexität von Sprachvermittlung in Schulen Kenias auf.

 

Regionalbesuch: Präsidium auf Schloss Burgellern

Eine wichtige Rolle bei der Tour durch Oberfranken hat auch der Landkreis Bamberg inne: Schon vor dem Ehrenamtsempfang am Abend in Hirschaid machte das Präsidium bei der zweiten Station Halt auf Schloss Burgellern. Landrat Johann Kalb (CSU) betonte dabei die Rolle von Gastronomie und Tourismus in der Region. So ist der Landkreis auch transnationaler Koordinator beim Ziel, das europäische Kulturerbe-Siegel für die Klosterlandschaften „Cisterscapes“ zu erhalten – 17 Einzelstätten in Deutschland, Frankreich, Polen, Tschechien, Österreich und Slowenien. Mit dem Kloster Ebrach hat der Landkreis Bamberg dabei die Federführung inne, um die zisterziensischen Klosterlandschaften mit ihren Formen und Techniken der Landnutzung und ihrer Anpassung an den jeweiligen Naturraum zu einer größeren Bekanntheit zu verhelfen. 

Transformation der Presse – bei der Mediengruppe Oberfranken

Vom Landkreis in die Stadt – und damit vom historischen Schloss zum modernen Medienunternehmen: Bei der Mediengruppe Oberfranken stehen inzwischen nicht allein die klassischen Regionalzeitungen im Mittelpunkt. Zwar würden die fünf etablierten Zeitungsmarken wie der Fränkische Tag oder das Coburger Tageblatt und die insgesamt 20 Medienmarken für den Leser- und Werbemarkt noch immer als Kern des Unternehmens wahrgenommen, doch zugleich erreichten die zahlreichen Online-Portale wie InFranken.de eine Reichweite von monatlich bis zu 25 Millionen, wie CEO Eva-Maria Bauch darlegte. Auch wenn Print unter Druck stehe, sei die Strategie deshalb, dieses Geschäft noch so lang wie möglich zu halten, denn „aktuell finanziert das starke Print-Geschäft noch die Transformation“. Bei der Führung durch die Druckerei konnten sich die Abgeordneten davon selbst ein Bild machen: Dank modernster Druckroboter kann innerhalb weniger Minuten eine komplett andere Zeitung produziert werden. 

 

Die eigens für den Regionalbesuch gedruckte Zeitungsseite des Fränkischen Tags nahm Landtagspräsidentin Ilse Aigner dann auch gleich zum Bamberger Spiegelsaal mit. Denn dieser ist ein „Ort der Demokratie in Bayern“, weshalb die Präsidentin zusammen mit Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke direkt vor der Bamberger Harmonie die goldene Stele als Gedenkwürfel enthüllte.

Bamberger Spiegelsaal ist „Ort der Demokratie in Bayern“

Bei der Ausstellungseröffnung im Bamberger Stadtarchiv unterstrich Aigner die besondere Rolle der Stadt: „In Bamberg steht die Wiege der bayerischen Demokratie, denn die erste demokratische Verfassung wurde hier aus der Taufe gehoben. Im Spiegelsaal der Bamberger Harmonie fanden 1919 die Beratungen des Landtags und die Abstimmung über die erste wirklich demokratische Verfassung Bayerns statt.“ Ihr Fazit daher: „Bamberg ist daher nicht nur ein Ort der Demokratie - Bamberg ist eine Keimzelle der Demokratie!“

Und um genau die Menschen zu feiern, die sich für unsere Demokratie jeden Tag aufs Neue einsetzen, endete der Tag in Oberfranken mit einem Ehrenamtsempfang in Hirschaid.

 

/ CK 

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