Ein Buch zu Ehren von Barbara Stamm

Präsentation der Biographie im Bayerischen Landtag

MÜNCHEN.  Die herausragenden Verdienste der früheren Landtagspräsidentin Barbara Stamm sind mit einem Buch gewürdigt worden. Im Bayerischen Landtag wurde bei der Präsentation der Biographie von Prof. Dr. Neri-Ultsch mit dem Titel "Barbara Stamm - Politikerin aus Leidenschaft für die Menschen" einmal mehr deutlich, wie anerkannt die frühere Landtagspräsidentin war. 

Eigentlich war fest eingeplant, dass sie bei der Präsentation ihrer Biographie selbst dabei ist - doch das erlebte die frühere Landtagspräsidentin nicht mehr. Vor rund eineinhalb Jahren starb Barbara Stamm wenige Wochen vor ihrem 78. Geburtstag. In diesem Jahr wäre sie 80 Jahre alt geworden. Zeit für eine Würdigung, wie ihre Nachfolgerin im Amt, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, in ihrer Rede im Senatssaal vor Wegbegleiterinnen und- begleitern, Freunden und Familie darlegte: Denn "der Name Barbara Stamm hat sich unauslöschlich in das Buch der bayerischen Geschichte eingeschrieben", schließlich sei Barbara Stamm eine Frau gewesen, "die Spuren hinterlassen hat, denen wir mit Ehrfurcht und Bewunderung folgen", so Aigner. Das Buch sei daher weit mehr als eine Biografie: "Es ist eine umfassende Würdigung. Die Würdigung eines Lebens, das in so vielerlei Hinsicht außergewöhnlich war!"

Aigner: "Barbara Stamm war eine Präsidentin für das Volk!"

Würdigen wollten Barbara Stamm auch die knapp 100 Gäste, die der persönlichen Einladung ins Maximilianeum gefolgt waren - unter ihnen der Vorsitzende der CSU-Fraktion Klaus Holetschek, Staatsminister Joachim Herrmann, Innenstaatsekretär Sandro Kirchner, zahlreiche aktuelle und frühere Abgeordnete sowie viele Weggefährtinnen und -gefährten. Denn jahrzehntelang hatte Barbara Stamm die bayerische Politik auf unterschiedlichen Ebenen mitgestaltet und geprägt - als Stadträtin in Würzburg, Mitglied des Bayerischen Landtags, Staatssekretärin, Staatsministerin, stellvertretende Ministerpräsidentin und erste Frau an der Spitze der bayerischen Volksvertretung. Und in allen Ämtern und Funktionen war sie "kundig in der Sache und nah bei den Menschen", wie ihre Nachfolgerin Ilse Aigner sagte: "Ihre Volksnähe, ihre Empathie, ihre klaren Worte haben sie ausgemacht. Sie brachte Herz und Haltung mit - und sie besaß eine bemerkenswerte Durchsetzungskraft. Jeder hörte auf sie. Alle blickten zu ihr auf. Sie hatte Autorität." Zugleich habe sie gewusst, zu kämpfen - "eine Löwin für Bayern, die auch mal die Krallen ausgefahren hat". 

Vom persönlichen Einsatz für die Belange der Menschen berichtete die älteste Tochter Barbara Stamms, Claudia Stamm - aber auch von einem Mutter-Tochter-Verhältnis, das eine politische Komponente hatte. Denn Claudia Stamm war von 2009 bis 2018 für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag, während ihre Mutter das Amt der Landtagspräsidentin innehatte. "In einer Plenarsitzung, bei der ich viel und laut dazwischen rief, habe ich dann diesen Blick gespürt - eine Ermahnung der Mutter, die außer uns niemand mitbekam", erzählte Claudia Stamm. Barbara Stamm habe über diese Zeit gesagt, es habe sie noch mehr Toleranz gelehrt, so die Tochter. 

Basis des Buches: Gespräche der Biographin mit Barbara Stamm und Familie

Einige der Anekdoten sind nun auch im Buch über Barbara Stamm zu finden. Die Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Regensburg, Dr. Daniela Neri-Ultsch, hatte sich noch zu Lebzeiten zu zahlreichen Gesprächen mit Barbara Stamm getroffen. Ihr Ziel war es, den Weg "einer der beeindruckendsten Frauen in der bayerischen Politik" nachzuzeichnen. Ergänzt durch viele Gespräche mit der Familie und Weggefährten ist nun im Echter-Verlag die Biographie "Barbara Stamm - Politikerin aus Leidenschaft für die Menschen" entstanden. Damit möchte die Autorin beitragen, das Vermächtnis von Barbara Stamm weiterzutragen. 

Dazu rief auch Nachfolgerin Ilse Aigner auf: "In den Fußstapfen von Barbara Stamm zu wandeln, bedeutet für uns, Werte wie Mitmenschlichkeit, Zusammenhalt und Demokratie weiterzutragen und in unserem eigenen Handeln lebendig werden zu lassen!"

/CK

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