Antrittsbesuch der Generaldelegierten von Québec
Landtagspräsidentin Ilse Aigner empfängt Geneviève Rolland

MÜNCHEN. Bayern und Québec sind Partnerregionen, auch die Parlamente pflegen seit Jahrzehnten einen engen Austausch. Nach dem Besuch des Präsidiums in Québec Anfang Mai hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner nun die Generaldelegierte der Provinz Québec, Geneviève Rolland, empfangen und weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprochen.
Seit zehn Monaten ist Geneviéve Rolland Generaldelegierte von Québec in Bayern. Zwar habe sie vorher von den engen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Bayern und Québec gewusst - schließlich sei Deutschland Handelspartner Nummer 1 für Québec -, dennoch sei sie positiv überrascht, wie gut das Verhältnis zu ihrer kanadischen Heimatprovinz auch in anderen Bereichen ist: „Ich bin beeindruckt von den engen Beziehungen - gerade auch, was die Zusammenarbeit zwischen dem Parlament von Québec und dem Bayerischen Landtag angeht", erzählt sie Landtagspräsidentin Ilse Aigner gleich zu Beginn ihres Antrittsbesuches.
Enge Zusammenarbeit zwischen den Parlamenten seit 25 Jahren
Aigner kann ihr dahingehend nur zustimmen: "Das charmante zwischen Bayern und Quebec ist der besondere Status - auch wenn Bayern keine Unabhängigkeitsbestrebungen hat", fasst die Präsidentin des Bayerischen Landtags die Ähnlichkeiten mit der Partnerregion augenzwinkernd zusammen. Schließlich pflegt der Bayerische Landtag seit nunmehr 25 Jahren eine enge Partnerschaft mit der Assemblée Nationale, dem Parlament von Québec. Denn seit 1999 besteht ein Partnerschaftsabkommen, seit 2002 sogar eine interparlamentarische Zusammenarbeit in Form der regelmäßig tagenden gemischten parlamentarischen Kommission Bayern-Québec. Erst Anfang Mai war das Präsidium des Bayerischen Landtags zu Gast in Québec und beriet mit den Abgeordneten vor Ort über die Folgen der Künstlichen Intelligenz für die Demokratie.
Bei dem rund einstündigen Gespräch mit der Generaldelegierten ging es neben den bestehenden Verbindungen auch um die Möglichkeiten, die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Die beiden Frauen waren sich einig, dass gerade im Bereich der Erneuerbaren Energien oder bei der Umsetzung von Bundesgesetzen auf der föderalen Ebene wie der Cannabis-Legalisierung ein Austausch lohnenswert sei, um von den Erfahrungen der Partnerregion zu profitieren. Rolland bot zudem an, bei Bedarf auch in anderen Weltregionen wie beispielsweise Asien oder Nordamerika Kontakte herzustellen, da Québec in diesen Regionen über ein starkes Netzwerk verfüge. "Dort können wir Türöffner sein", sagte Rolland, die zuvor acht Jahre lang in Asien gearbeitet hatte. Zunächst wird nun der Gegenbesuch der Abgeordneten der Nationalversammlung von Québec in München für das kommende Frühjahr geplant.
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