Ein bayerischer Löwe für den Botschafter der Ukraine

Präsidentin Ilse Aigner empfängt Andrij Melnyk

Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Berlin, kennt sich im Bayerischen Landtag bestens aus: „Ich bin schon zum vierten Mal hier im Hause“, sagte er am Montag – kurz bevor er mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner zu einem Arbeitsessen zusammentraf. „Bayern spielt für die Ukraine eine sehr wichtige Rolle“, betonte der Chefdiplomat: Es sei das einzige Bundesland, mit dem die Ukraine durch eine Regierungskommission verbunden sei. Der Freistaat habe zudem vor einem Jahr eine Landesvertretung in Kiew eröffnet „und jedes dritte deutsche Unternehmen, das sich in der Ukraine engagiert, ist aus Bayern.“

Landtagspräsidentin Ilse Aigner ließ sich aus erster Hand über die Situation in Europas größtem Flächenstaat (43 Millionen Einwohner) informieren. Dabei ging es auch um die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 sowie um den Konflikt in der Ost-Ukraine und die Haltung des neugewählten Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj. Trotz des Krieges in der Ost-Ukraine, so betonte Botschafter Melnyk, könne sein Land ein Wachstum von 3,5 Prozent aufweisen. Der Beitritt in die EU sei ein in der Verfassung der Ukraine verankertes Ziel: „Wir wissen sehr wohl, dass derzeit in der EU kein Bedarf an einer Erweiterung besteht – aber in zehn Jahren, wenn unser Land wirtschaftlich weiter wächst und die Reformen greifen, kann die Frage des Beitritts durchaus interessant für die EU werden“, sagte Melnyk.

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