160 Grundschulkinder im Maximilianeum auf Entdeckertour

Freitag, 5. Juli 2019

Sieben 4. Grundschulklassen aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken waren heute eingeladen, das Landtagsgebäude zu erkunden:
Bei einem „Entdeckertag“, der nach 2015 und 2017 zum dritten Mal im Bayerischen Landtag stattfand, konnten 160 Schulkinder die Räumlichkeiten des Maximilianeums genau unter die Lupe nehmen und dabei viel Wissenswertes und Spannendes über die Geschichte und die Nutzung des Hauses als Parlament erfahren. Nachmittags hatten die Mädchen und Buben sogar die Gelegenheit, ihre Fragen, Ideen und Anliegen direkt mit der Landtagspräsidentin zu besprechen.

 

Bevor es mit dem Entdecken losging, gab es im Senatssaal eine herzliche Begrüßung durch Peter Worm, den Direktor des Bayerischen Landtags, sowie die bildungspolitischen Sprecher/innen bzw. deren Vertreter. Barbara Regitz (CSU), Susanne Kurz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Gabi Schmidt (FREIE WÄHLER), Markus Bayerbach (AfD), Margit Wild (SPD) – die allerdings verhindert war – sowie Julika Sandt (FDP) hießen die Schülerinnen und Schüler willkommen: „Das Parlament öffnet heute für Euch die Türen! Toll, dass Ihr gekommen seid; Es gibt hier viel zu entdecken“, riefen die Abgeordneten den Mädchen und Buben zu.

Vorstellungsrunde mit Goethe-Gedicht als Rap

Diese stellten zum Auftakt zunächst „ihre“ jeweilige Schule vor. Jeder Regierungsbezirk war vertreten: Mittelfranken mit der Grundschule Ellingen, Schwaben mit der Montessori-Grundschule Kempten, Oberfranken mit der Deiselbach-Grundschule Buttenheim, Niederbayern mit der Grundschule Böhmzwiesel, Oberbayern mit der Grundschule Gerolfing, Unterfranken mit der Sinngrund-Grundschule Burgsinn und die Oberpfalz mit der Grundschule Berching. Die Kinder dieser Schule stimmten rhythmisch auf den Tag ein, indem sie das Gedicht „Der Zauberlehrling“ neu interpretierten und als Rap vortrugen. Goethe wurde so im Senatssaal ganz neu entdeckt.

Wofür braucht es im Plenarsaal eine Glocke?

Mit einem Entdecker-Heft unterm Arm begaben sich die Schülerinnen und Schüler dann auf Entdeckertour durchs Haus. An sieben Stationen gab es etwas zu beobachten, ein Geheimnis zu entschlüsseln oder eine Frage zu beantworten – zum Beispiel: Welche historischen Persönlichkeiten im Akademiesaal von den Wänden blicken, warum König Maximilian II. auf dem Gemälde keine Krone trägt, wozu im Plenarsaal eine Glocke benötigt wird oder welche Gegenstände im Jahre 1857 zusammen mit dem Grundstein im Fundament des Gebäudes vergraben wurden. Die jungen Gäste waren mit Feuereifer und hoher Konzentration bei der Sache und hatten sichtlich Spaß, die Ergebnisse im Entdecker-Heft mit bunten Stiften festzuhalten.

Höhepunkt: Gesprächsrunde mit der Landtagspräsidentin

Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Sitzung aller Grundschulkinder im Plenarsaal, wo sie auf den Stühlen der Abgeordneten Platz nehmen und die Landtagspräsidentin mit Fragen bombardieren durften: Welche Eissorte bevorzugt Ilse Aigner? Wieviel Urlaub hat eine Landtagspräsidentin? Außerdem: Stört es Sie, wenn in der Sitzung geschwätzt wird? Ist schon einmal ein Abgeordneter eingeschlafen? Und: Dürfen die Politiker im Plenum einen Hut tragen? – wollten die Viertklässler wissen. „Können Sie ein Lied singen“, wurde die Landtagspräsidentin ebenfalls gefragt. „Nur zusammen mit Euch“, erwiderte diese. Auf Wunsch der Kinder wurde daraufhin gemeinsam die Bayernhymne – übrigens absolut textsicher – im Plenarsaal gesungen.

„Bitte keine Hausaufgaben mehr“

Auch politische Fragen wurden angeschnitten, zum Beispiel, wie es mit dem Bienenvolksbegehren jetzt weitergeht. Ein Bub aus Böhmzwiesel wandte sich mit einem persönlichen Anliegen an die Landtagspräsidentin: „Könntet Ihr nicht mal abstimmen, dass wir keine Hausaufgaben mehr bekommen?“, schlug er vor.

„Schee war´s im Maximilianeum“

Zum Schluss versammelten sich alle Kinder zu einem Gruppenbild im Plenarsaal – zur Erinnerung an einen sehr erlebnisreichen Tag. „Schee war´s im Maximilianeum“, erzählt ein Mädchen mit leuchtenden Augen. „Jetzt kenn ich mich hier scho a bisserl aus. Gerne möchte ich wieder einmal vorbeischaun.“


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