Infotag der oberbayerischen Bäuerinnen und Bauern - „Produkte aus Bayern: Bestellt, geliefert, wer holt´s ab?"

9. November 2019

MÜNCHEN.     Landtagspräsidentin Ilse Aigner eröffnete am Rande des Plenums den Infotag der oberbayerischen Bäuerinnen und Bauern. Die Kreisbäuerinnen und Kreisobmänner des Bayerischen Bauernverbandes Oberbayern luden unter dem Motto „Produkte aus Bayern: Bestellt, geliefert, wer holt´s ab?“ in den Senatssaal zum Dialog, um die Abgeordneten auf erschwerte Arbeitsbedingungen und die öffentliche Debatte hinzuweisen, die nach Meinung des Bauernverbands zu einseitig geführt wird.

Christine Singer, erste stellvertretende Landesbäuerin, wies zu Beginn der Veranstaltung darauf hin, dass auf der einen Seite die Wünsche der Gesellschaft an die Arbeitsweise der bayerischen Bäuerinnen und Bauern sehr hoch seien, auf der anderen Seite würden sich diese Wünsche im Einkaufsverhalten an der Ladentheke nicht widerspiegeln. Die Bereitschaft der Landwirtsfamilien, diesen Anforderungen zu entsprechen, sei sehr wohl vorhanden, betonte Singer. Dies zeige sich unter anderem daran, dass der Anteil an ökologisch wirtschaftenden Betrieben in Bayern auf zehn Prozent gestiegen ist. Die Nachfrage nach diesen hochwertigen Produkten steige aber nicht im selben Maß.
Ilse Aigner unterstrich in ihrem Grußwort die Bedeutung der Landwirtschaft für den Freistaat Bayern. „Bäuerinnen und Bauern stellen einen der wichtigen Jobmotoren im Freistaat. Landwirtschaftspolitik muss daher Verlässlichkeit bieten – auch über Generationen hinweg. Denn Bauernfamilien können nicht einfach den Standort ihres Betriebes verlagern. Bauernfamilien sind standorttreu – und das auch in Krisenzeiten. Ich finde daher: Unsere Bauernfamilien haben ein klares Bekenntnis verdient: Wir wissen um ihre Leistungen und sind dankbar!"
Auch Aigner hat ein Dilemma bezüglich der Landwirtschaft beobachtet: „Aus meiner Zeit als Bundeslandwirtschaftsministerin weiß ich, dass das so eine Sache ist mit den Wünschen der Verbraucher und ihrem tatsächlichen Kaufverhalten: In den jährlichen Umfragen des Ministeriums bekundeten schon zu meiner Zeit große Mehrheiten, dass sie bereit wären, für Tierwohl und Regionalität mehr Geld zu bezahlen. Nicht selten wurde und wird an der Ladenkasse dann aber anders abgestimmt. 84 Prozent der Menschen finden Bio und regionale Produkte gut, aber nur acht bis zehn Prozent in Bayern sind dann tatsächlich bereit, diese zu kaufen." / zg



Randspalte

Seitenanfang