Vizepräsident Gehring empfängt Delegation aus Bulgarien

12. Februar 2019

MÜNCHEN.      Vizepräsident Thomas Gehring hat im Bayerischen Landtag eine Delegation bulgarischer Abgeordneter empfangen. Petar Kanev, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, Milena Damyanova, Vorsitzende des Bildungsausschusses und Hassan Ademov, Vorsitzender des Sozialausschusses wollten sich über das duale Bildungssystem und die Berufsausbildung in Bayern informieren. Obwohl die drei Abgeordneten unterschiedlichen Parteien angehören, verfolgen alle das gleiche Ziel: in Bulgarien soll die Berufsausbildung nach deutschem Vorbild eingeführt werden. Man habe in Bulgarien dasselbe Problem, wie alle anderen europäischen Länder. Es gibt zu viele Akademiker und zu wenige Fachkräfte. Und die jungen Fachkräfte würden Bulgarien oft in Richtung Westen verlassen, was mittelfristig das Rentensystem überlasten werde. Deswegen wolle man die Regierung überzeugen, den Weg einer qualifizierten Berufsausbildung weiter voranzutreiben, um den Jugendlichen eine Perspektive bieten zu können. Vizepräsident Gehring begrüßte diesen Ansatz.  „Alleine, dass sie gemeinsam dieses Projekt angehen, zeigt, dass sie die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Kooperation in dieser Frage erkennen. Denn beim Dualen Ausbildungssystem arbeiten Staat, Unternehmer und Gewerkschaften eng zusammen. Das ist eine Kultur, die man leben muss, sonst funktioniert es nicht", erklärte Gehring. Bildungspolitikerin Damyanova stimmte zu und verwies auf Akzeptanzprobleme in Bulgarien.  „Oft sind die Eltern das Problem, die ein Studium als einzige Aufstiegschance begreifen." Gerhard Waschler, stellvertretender Vorsitzender des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, teilte die Analyse und kritisierte, dass eine qualifizierte Ausbildung, wie etwa eine Meisterprüfung in Europa nicht überall als höherer Abschluss anerkannt werde. Das erschwere die gesellschaftliche Anerkennung der beruflichen Ausbildung. Allerdings zeigten sich alle Gesprächsteilnehmer zuversichtlich, was die Zukunft der beruflichen Ausbildung angehe - in vielen Ländern habe ein Umdenken stattgefunden und gerade in osteuropäischen Staaten sei das deutsche Modell ein Vorbild.  / zg

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