Gebäude – Säle und Räume

Knapp 400 Büros (387) und ein Dutzend (14) Säle befinden sich im Gebäudekomplex des Maximilianeums (Altbau und alle Anbauten). 

Der Plenarsaal ist die Herzkammer des bayerischen Parlaments. Der in den Jahren 2004/ 2005 neu gestaltete Sitzungssaal für die Vollversammlung der Abgeordneten überrascht durch seine Helligkeit: Durch die Glasdecke und Dachverglasung gelangt viel Tageslicht in den Saal und schafft zusammen mit dem hellen Holzausbau Transparenz und Leichtigkeit. Dazu passt die großzügig beschwingte Kurvierung der Abgeordnetensitzreihen und der Tribünenbrüstung sowie – im Gegenschwung – des Präsidenten-/Regierungspodiums.

Die Anordnung und Anzahl der Abgeordnetenplätze im Plenarsaal kann flexibel gestaltet werden (Tischmodule). Für die aktuell 205 Abgeordneten sind Plätze im Parkett und weitere Plätze auf der Regierungsbank eingerichtet. Auf der Galerie befinden sich insgesamt 133 Plätze, davon 71 für Besucher, 46 für Journalisten und 16 für Ehrengäste.

Modernste Technik sorgt für optimale Kommunikation und Information, beste Akustik, ausgewogenes Raumklima und störungsfreie Live-Übertragungen mehr

Rundgang durch das Maximilianeum

Gäste, die durch das Hauptportal im Westen in das Maximilianeum eintreten, gelangen in die Friedrich Bürklein Halle. Beim Blick die Treppe empor erscheinen auf der Galerie ein monumentales spätgotisches Kruzifix aus Chieming und mehrere Marmorbüsten.

Auf halber Höhe teilt sich die Treppenanlage in zwei Läufe, die in den Kreuzgang und zu den offenen Arkaden des Steinernen Saales führen. Im Kreuzgang befindet sich eine in dieser Form bundesweit einzigartige zeitgeschichtliche Dokumentation. Sie enthält individuell recherchierbare Opfer-Biografien von 316 Mitgliedern bayerischer Parlamente, die unter der Nazi-Diktatur gelitten haben. Die Biografien sind seit Januar 2008 an einem Computer-Terminal abrufbar und ergänzen eine im Mai 2007 im Kreuzgang angebrachte Gedenktafel. So soll das Gedenken an den demokratischen Widerstand in Bayern gegen die nationalsozialistische Diktatur wach gehalten werden.

An den Seitenwänden des Steinernen Saals  hängen neben dem Porträt des jungen Königs Maximilian II. von Julius Zimmermann und des ersten bayerischen Königs Max I. Joseph von Moritz Kellerhoven zwei gewaltige Leinwandbilder: südlich Die Kaiserkrönung Karls des Großen von Friedrich Kaulbach (1861) und nördlich Die Kaiserkrönung Ludwigs des Bayern von August von Kreling (1859). Sie sind Reste eines einst 30 Ölgemälde  umfassenden Auftragswerks König Maximilians II. mit Ereignissen der Weltgeschichte (vom Sündenfall der Stammeltern bis zur Völkerschlacht bei Leipzig).

Im Steinernen Saal ist auch der Inhalt des Grundsteins zu sehen. Das darin aufgefundene Lokomotivenmodell mit Schlepptender dokumentiert das engagierte Eintreten König Maximilians II. für den technischen Fortschritt in seinem Land und sein persönliches Faible für die Eisenbahn.

Das südöstliche der vier Portale des Steinernen Saales führt zum Plenarsaal des Bayerischen Landtags.

Das nordöstliche Portal bildet den Zugang zum einstigen Vollversammlungssaal des Bayerischen Senats – der Senatssaal. Der Senat wurde 1998 durch Volksentscheid abgeschafft und beendete seine Tätigkeit mit dem 31.12.1999. Die von den Vereinigten Werkstätten gelieferten Bronzereliefs der Wandleuchter zeigen die Bavaria und Europa sowie antike Götter und mythologische Gestalten mit Bezug auf die Körperschaften, die im Senat vertreten waren. Ein Hinweis auf die ursprüngliche Nutzung des Saals als Galeriesaal ist an der Westseite die von Wilhelm von Kaulbach (1805 - 1874) in Öl auf Leinwand in Szene gesetzte Seeschlacht zwischen Griechen und Persern bei Salamis. Das Gemälde ist 53,35 Quadratmeter groß. Daneben hängt das Historienbild des Münchner Akademieprofessors Philipp Foltz (1805 - 1877): Die Demütigung Kaiser Friedrich Barbarossas durch den Welfenherzog Heinrich den Löwen in Chiavenna 1176.

Das nordwestliche Portal des Steinernen Saales öffnet sich in den nördlichen Wandelgang, den so genannten Präsidentengang. Seinen Namen hat er von den dort ausgestellten Porträts der bisherigen Landtagspräsidenten.

Der Gang mündet in den heutigen Akademiesaal (ehem. Konferenzzimmer), der festlichen Empfängen und Sitzungen des Ältestenrats des Landtags dient. Die Ostwand des Mittelraums nimmt ein von Engelbert Seibertz geschaffenes Fresko ein, welches das Maximilianeum in neugotischen Formen vor der Planänderung 1864 zeigt. Es stellt die imaginäre Einführung Alexander von Humboldts in einen Kreis berühmter Männer aus Kunst und Wissenschaft dar. Ergänzt wird das Gemälde durch die Allegorien der Chemie, der Wahrheit und der Architektur in den Bogenfeldern dieser Seite. An den übrigen Wandflächen reihen sich von Georg Hiltensperger gemalte Standbilder von je sechs Wohltätern und Erfindern. Diese Bilder waren als Ergänzung eines Büstenzyklus´ gedacht, der sich einst im nördlichen und südlichen Wandelgang wie in einer Ruhmeshalle hinzog.

Das südwestliche Portal des Steinernen Saales öffnet sich in den südlichen Wandelgang. Dort befinden sich über einer Tür, die in den Plenarsaal führt, zwei runde Steinreliefs von F. Schmoll gen. Eisenwerth: Die Büsten der personifizierten Gerechtigkeit und der vorausschauenden Planung sind den Abgeordneten über dem dortigen Eingang zum Plenarsaal als Maximen vor Augen gestellt. Seit Herbst 2006 hängt im südlichen Wandelgang das Gemälde Die waldige Hügellandschaft von Ferdinand Kobell (1740 - 1799), eine Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

Der anschließende Raum, der den Abgeordneten als Lesesaal dient, bildet das Gegenstück zum Akademiesaal, besitzt aber im Gegensatz dazu Spitzbögen. An seiner Ostseite sind die Fresken verloren, die im Zentrum eine Versammlung bedeutender Staatsmänner zur Zeit des Wiener Kongresses zeigten. Dafür ist heute die Ölskizze Karl Theodor von Pilotys zum Bild des Sängerwettstreits auf der Wartburg zu sehen. Die Standbilder Friedrich Pechts an den übrigen Wänden repräsentieren je sechs Feldherren und Staatsmänner Europas.

Der Konferenzsaal, das Herzstück des angrenzenden Konferenzbaus, bietet bei entsprechender Möblierung Platz für rund 150 Personen und ist mit modernster Medientechnik ausgestattet. Dadurch ist er vielfältig nutzbar. Der erste Eindruck beim Betreten dieses großzügigen Sitzungssaals wird durch die „bürklein“rote Stirnwand und durch die bodentiefen Fensterfronten geprägt, die an drei Seiten den Blick ins Grüne öffnen.

Randspalte

Kunst im Maximilianeum

Einblicke in die Kunst im Maximilianeum erhalten Sie hier.

Der Kunstband und der Kunstführer "Das Maximilianeum" können über den Verlag Schnell & Steiner bestellt werden. 

Der Baumeister Friedrich Bürklein

Der Grundstein des Maximilianeums

weitere Informationen

Seitenanfang